Sojamilch ist ein pflanzliches Getränk, das aus Sojabohnen hergestellt wird. Ihre Struktur und Verwendung ähnelt der von Milch, weshalb sie in der veganen Ernährung als Ersatz für Kuhmilch verwendet wird. Die Flüssigkeit wird durch Einweichen von trockenen Sojabohnen hergestellt, die dann mit Wasser ausgepresst werden.
Sojamilch darf in der EU nicht unter der Bezeichnung Milch vermarktet werden (siehe Handelsname). Daher werden die Produkte im Handel als „Sojadrink“ oder ähnlich verkauft. Im Vereinigten Königreich kann Sojamilch auch als „reines Gemüse“ oder „reines Obst“ verkauft werden.
Geschichte
Die Herstellung von Sojamilch war bereits vor mehr als 2000 Jahren zur Zeit der Han-Dynastie in China bekannt, wobei die Haltbarmachung durch Kochen um 1800 aufkam. Sojamilch oder Sojabohnenmilch ist im deutschsprachigen Raum seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Pflanzenmilch bekannt.
Handelsbezeichnung
In der Europäischen Union darf Sojamilch seit 2013 im Handel nur noch unter anderen Bezeichnungen wie Sojadrink verkauft werden. Gemäß Artikel 78 Absatz 1 in Verbindung mit Anhang VII der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 ist der Begriff Milch „ausschließlich dem Erzeugnis der normalen Eutersekretion vorbehalten, das durch einmaliges oder wiederholtes Melken gewonnen wird“. Im Juni 2017 bestätigte der Europäische Gerichtshof diese Bezeichnungskonvention. In den USA ist die Bezeichnung „Sojamilch“ erlaubt.
Verbreitung
In der westlichen Welt ist Sojamilch im Sortiment von Einzelhandelsketten erhältlich. In Ländern, in denen die vegane Ernährungsweise an Bedeutung gewonnen hat, ist sie oft auf Anfrage in Cafés und Kaffeegeschäften erhältlich. In Deutschland gaben laut einer repräsentativen Umfrage 2 % der Befragten an, jede Woche Sojamilch zu trinken. Weitere 4 % antworteten, dass sie ein- oder mehrmals im Monat Sojamilch konsumieren.
Ernährungsphysiologie
Der Eiweißgehalt von handelsüblicher Sojamilch mit einem Sojabohnenanteil von etwa 7 bis 10 % liegt bei 3 bis 4 g/100 ml und entspricht damit in etwa dem von Kuhmilch. Vitamin B12 sowie Vitamin C sind in Sojabohnen nicht enthalten. Sojamilch ist reich an ungesättigten Fettsäuren und enthält weder Cholesterin noch Laktose. Sojaeiweiß kann Nahrungsmittelallergien auslösen.
Herstellung
Sojamilch wird durch Einweichen und Pürieren der getrockneten gelben Sojabohnen in Wasser in einem Verhältnis von etwa 10 zu 1 hergestellt. Bei der chinesischen Zubereitungsmethode wird das Püree zunächst gefiltert und dann gekocht. Der ballaststoffreiche Sojabohnenkuchen, Okara genannt, bleibt im Filter zurück.
Verwendung
„Süße“ und „salzige“ Sojamilch sind traditionelle chinesische Lebensmittel, die zum Frühstück verwendet werden. Die Sojamilch wird in der Regel mit Rohrzucker oder manchmal auch mit einfachem Sirup gesüßt. Tofu wird aus Sojamilch hergestellt, die gerinnt und dann in Blöcke gepresst wird. Kanebo Foods hat eine Eissorte auf der Basis von Sojamilch auf den Markt gebracht.
Bei der Verwendung in Kosmetika wird Sojamilch als SOYMILK (INCI)[16] in der Liste der Inhaltsstoffe aufgeführt. Bei der Verwendung in Schönheitsprodukten wird sie als Sojamilch (SOYMilk) oder Sojamilch (INCI)[16] bezeichnet und ist auch als Sojamilchpulver bekannt.